Literaturtage

        Im Weinwerk

 

GAV Burgenland

LITERATURTAGE IM WEINWERK 12. – 14. 9. 2025

Lesungen, Gespräche, Kunst und Musik


In der 8. Ausgabe der Literaturtage im Weinwerk präsentierten Autor:innen Texte zwischen Gestern, Heute und Morgen, wobei Vergangenes ins Heute und dieses wiederum in eine Zukunft führt. Geschichte gebiert Geschichten, historische wie geografische Umstände zeichnen Schicksale, denen man sich fügen oder gegen die man rebellieren kann. So erzählte Heinz Janisch am Eröffnungsabend aus dem Leben des Bauernbuben Franz Michael Felder („Ich war ein unruhiger Kopf“), der sich durch seine Liebe zum Lesen aus der heimatlichen Enge herausfantasierte. Andere Gäste thematisierten ebenso Lebenskämpfe unter widrigen Bedingungen, u.a. Kaśka Bryla in ihrem Roman „mein vater der gulag die krähe und ich“ oder Ljuba Arnautović, die in „Erste Töchter“ über die Situation eines zerrissenen Vaters und seine beiden Töchter schreibt.

Und alles ist Veränderungen unterworfen: Gesellschaft, Politik, Klima, Orte, Mobilität, Freiheit, Liebe. In Laura Freudenthalers letztem Buch „Arson“ geraten die Dinge außer Kontrolle und kündigen eine globale Katastrophe an, in Petra Piuks Neuerscheinung „Hotel Love“ finden wir ein Szenario vor, in dem Männer und KI die Welt regieren und Frauen keine Rechte haben, Karin Ivancsics („Sansibar“) und Dominika Meindl („Selbe Stadt, anderer Planet“) erkundeten sogenannte Paradiese und Overtourism, Clemens Berger führte das Geschäft mit Muttermilch ins Absurde („Das Haus des flüssigen Goldes“).

Die Gäste der diesjährigen Veranstaltung widmeten sich möglichen Wegen und Wendungen, sie beschrieiben Revolutionen nach außen wie Prozesse im Inneren, forderten zur Metamorphose auf (Isabella Feimer: „Versuch einer Verpuppung“), feierten das Widerständige (David Hoffmann: „einüben ins aussterben“) und das Einfühlen in andere Lebewesen (Ana Marwan: „Sei Erich“). Die bildende Künstlerin Helga Cmelka, die ihr Atelier in Tadten im Seewinkel hat, ergänzte mit abstrakt-konkreten Bildern von Landschaften im Wandel.

Am Freitag gab es einen Roma/Romnija-Volksgruppen-Schwerpunkt (2024 waren es die Burgenland-Kroat:innen) anlässlich 30 Jahre Attentat in Oberwart: Herbert Brettl, Katharina und Ferry Janoska sowie Melinda Stoika zeigten Bilder, lasen, sprachen, sangen und musizierten und berührten mit ihren Darbietungen das Publikum sehr. Samstag und Sonntag kamen die musikalische Einstiege und Umrahmungen des literarischen Programmes von Franz Hautzinger, Bozana Meidl-Brajic und Sonja Treuer. 

Wir bedanken uns für die tollen Performances und Lesungen bei all unseren Gästen, bei unseren Förder;innen und dem Team Weinwerk für Unterstützung und vor allem beim zahlreichen Publikum fürs Kommen und ihr großes Interesse! 


Karin Ivancsics, Künstlerische Leitung, und Team Der Pirol

Sanja Abramović Ljuba Arnautović Clemens Berger  Herbert Brettl Kaśka Bryla  Helga Cmelka  Christa Eder  Isabella Feimer  Laura Freudenthaler Franz Hautzinger David Hoffmann Karin Ivancsics Heinz Janisch Ferry Janoska Katharina Janoska Samuel Mago Ana Marwan  Bozana Meidl-Brajic Dominika Meindl  Jakob Perschy Petra Piuk   Melinda Stoika   Katharina Tiwald

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