Literaturtage

        Im Weinwerk

 

Literaturtage im Weinwerk

15. bis 17. September 2023

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KünstlerInnen 2023KunstlerInnen_2023.htmlKunstlerInnen_2023.htmlshapeimage_4_link_0
Programm 2023Programm_2023.htmlProgramm_2023.htmlshapeimage_5_link_0

Vom 15. – 17. September 2023 fanden die 6. Literaturtage im schönen Ambiente des Weinwerks in Neusiedl am See unter der Leitung der Schriftstellerin Karin Ivancsics statt. Lesungen von Schriftsteller*innen aus dem Burgenland und Gesamtösterreich sowie Gespräche, Musik-acts und eine Ausstellung von Fria Elfen standen auf dem Programm, das sich heuer mit dem Thema VERFLECHTUNGEN auf die geografische und familiäre Herkunft von Menschen, Verhältnisse zwischen Familienmitgliedern sowie Prozesse von ENTFLECHTUNGEN in Stadt-, Dorf-, Verwandtschafts- und anderen Gefügen bezog. So wie der Geburtsort und das Aufwachsen in unterschiedlichen Landschaften und Kulturkreisen Einfluss auf unser späteres Leben haben, spielen sie eine wichtige Rolle in Beziehungen.

Die zuletzt mit dem Großen Österreichischen Staatspreis für Literatur ausgezeichnete Autorin Anna Baar eröffnete die dreitägige Veranstaltung und las aus „Die Farbe des Granatapfels“, „Divan mit Schonbezug“ und dem erst zwei Tage davor erschienen Buch „He, holde Kunst!“ Danach folgten Lesungen und Gespräche mit Barbi Markovic („Die verschissene Zeit“) und Romina Pleschko („Offene Gewässer“). Unter den Samstags-Autor*innen fanden sich neben Karin Peschka („Dschomba“) aus Oberösterreich burgenländische wie Gerhard Altmann, Anna Bauer, Bernhard Strobel, Eva Schreiber und Thomas Hofer, ihre Neuerscheinungen vorstellten. Zur Sonntagsmatinée stieß der „Wahlburgenländer“ mit syrischen Wurzeln Hamed Abboud dazu: Sonntag war „Vatertag“ – Christa Nebenführ, Hamed Abboud und Christian Futscher lasen Texte über Väter, die einen humorvoll und zärtlich, die andere in einem gänzlich anderen Ton, erzählte sie doch die Geschichte eines Patriarchen und einer gestörten Familie, geprägt von toxischen Abhängigkeiten und schier hoffnungslosen Verstrickungen. Während drei Tage konnte das Publikum in diversen literarischen Formen viel über Wurzeln und damit Verflochtenes, Erlebtes wie Ausgedachtes, Haarsträubendes und Amüsantes erfahren. In ihren Texten dröselten die Autor*innen Verflechtungen auf, entwirrten sie und folgten einzelnen Fäden, sie machten einzelne Stimmen durch ausgeprägte Charaktere hörbar und verschmolzen sie gleichzeitig zu kritisch orientierten Klängen mit sich reibenden Harmonien.

Darüber hinaus ging es um Verflechtungen zwischen Genres in Literatur, bildender Kunst und Musik, u. a. Fria Elfens Auseinandersetzung mit Sprache und Schrift in ihren Bildern und Installationen, Barbi Markovic´ wilde Mischung aus Abenteuerroman, Science-Fiction und Coming-of-Age-Story mit Krimielementen in „Die verschissene Zeit“, im „Great Pannonian Songbook“ von Verena Goeltl und Andreas Haidecker verbindet sich Jazz mit Mundart, Max Prenner lässt sich von Volksliedern inspirieren und holt alte Lieder ins Heute, Mira Perusich, burgenlandkoatischer Herkunft, vereint in ihrer Musik mehrere Genres, von alternativem und progressivem Pop über Rock bis Jazz.


Wir danken den Autor*innen und Künstler*innen für ihre wunderbaren Beiträge, dem Publikum für den großen Zuspruch und den fördernden Stellen für finanzielle Unterstützung. Es war uns ein Fest!


Karin Ivancsics & Team

Der Pirol

Weinwerk Burgenland